Gedankenspiel: Wie sähe das deutsch-amerikanische Verhältnis aus, wenn Donald Trump ein weitgehend unbekannter New Yorker Immobilienmogul geblieben wäre und ein unspektakulärer Republikaner wie Ted Cruz im Weißen Haus sitzen würde? Ziemlich gut, muss man sagen.

Unter der bröckelnden Oberfläche der verhärteten Donald-Trump-Debatte gibt es einen vitalen Austausch der Gesellschaften. Wirtschaftlich ohnehin: Die USA sind mit 113,5 Milliarden Euro weiterhin wichtigstes Abnehmerland für deutsche Exporteure. 2018 war sogar ein Rekordjahr. 80 Prozent der von der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer befragten US-Unternehmen erklärten unlängst, dass Deutschland ein ausgezeichneter Standort für Investitionen und wirtschaftliche Betätigung ist. Lufthansa investiert gerade in ihr Trainingscenter in Puerto Rico, BMW und Daimler schaffen Zehntausende weitere Jobs in ihren US-Werken in Spartanburg und Birmingham. Junge Deutsche betrachten das Land der unbegrenzten Möglichkeiten immer noch als Sehnsuchtsort, – bei den Wunschzielen für ein Austauschjahr in der Schule liegen die USA seit Jahrzehnten vorne. In Berlin wird in diesem Jahr außerdem besonders auf das transatlantische Verhältnis geschaut. 70 Jahre Berliner Luftbrücke und 30 Jahre Mauerfall  – an entscheidenden Wegmarken der Geschichte standen die Amerikaner fest an der Seite der deutschen Bevölkerung.

Gute Zeiten also, um die transatlantische Partnerschaft in ihrer bunten Vielfalt wieder stärker ins Bewusstsein der Deutschen und Amerikaner zu bringen. Im neuen „The Americans”-Podcast von Media Pioneer wird Chelsea Spieker genau dies tun. Von Amerika erzählen. Oder besser: Von Amerikanern erzählen.

Die gebürtige New Yorkerin, bekannt als Host und Vertretung von Gabor Steingart im „Morning Briefing”, stellt ab sofort jeden Mittwoch interessante und bekannte Persönlichkeiten aus der US-amerikanischen Politik-, Wirtschaft- und Kulturszene vor und diskutiert in englischer Sprache mit spannenden Gesprächspartnern aktuelle Themen. Wie ticken die Amerikaner wirklich? Auch darum darf es gehen.

“Ich möchte die Hörerinnen und Hörer mit auf eine Reise in mein Heimatland nehmen, das mich als überzeugte Wahl-Europäerin oft staunen, aber genauso oft mit dem Kopf schütteln lässt. Es geht um Inside- und Outside-Perspektiven, um Verstehen und Verständnis – um einen unerschrockenen Blick auf die USA“, sagt Chelsea Spieker.

„Für mich haben Deutsche und Amerikaner vieles gemeinsam – allen voran unser gemeinsames Verständnis für Demokratie. Dennoch können wir Amerikaner mit Sicherheit eine Menge von den Deutschen lernen, was die Vielfalt an politischer Meinung betrifft. Andersherum könnte man in Deutschland eine Scheibe von uns Amerikanern abschneiden, wenn es darum geht, unternehmerisch unkonventionell zu denken und Risiken einzugehen.”

US-Präsident Donald Trump wird in dem Podcast sicher auch immer wieder eine Rolle spielen, aber die mediale Fixierung auf den Mann im Weißen Haus kann in einem Podcast mit dem Namen „The Americans” nur unzureichend sein.

„Das Trump-Amerika ist vielen Europäern fremd geworden. Zusammen mit Chelseas Gesprächspartnern, die eine zerrissene Gesellschaft in den USA täglich erleben, wollen wir Amerika wieder besser verstehen lernen. Es geht um Zuhören und Verstehen, um ‚den Westen‘ als gemeinsames Projekt, jenseits der Polarisierung”, sagt Media Pioneer-Gründer und Herausgeber Gabor Steingart.

In der ersten Episode, die ab sofort auf www.the-americans.com sowie bei allen bekannten Podcast-Anbietern verfügbar ist, erzählt US-Bestsellerautor Gary Shteyngart anhand seines Romans „Willkommen in Lake Success“ von seiner Reise quer durch die USA und die gegensätzliche Stimmung kurz vor der Wahl Donald Trumps.

Seine wichtigste Erkenntnis: „This is a country where the middle class is going away and tiny elites and an ever impoverished lower class are what’s left…For the foreseeable future I don’t see any change. 2020 is going to be a frightening year.”

In weiteren Folgen spricht Chelsea Spieker u.a. mit der Journalistin Beth Macy (über die Opioid-Epidemie), dem Ökonom Jeremy Rifkin (Green New Deal), der Historikerin Jill Lepore, dem Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow und dem Vietnamkrieg-Whistleblower Daniel Ellsberg.

“Wir treffen uns mit Menschen aus verschiedensten Bereichen, um uns ein komplettes und differenziertes Bild von Amerika zu verschaffen – sei es aus der Politik, Kultur oder Wissenschaft. Dabei sprechen wir mit großen Namen aber auch mit weniger bekannten Persönlichkeiten, die uns einen authentischen Einblick geben können”, erklärt Chelsea Spieker die Auswahl ihrer Gäste.

Ideen sind natürlich willkommen. Chelsea Spieker und ihr Team freuen sich über Anregungen an die Mailadresse americans@mediapioneer.com

Sie wollen mehr über die Fortschritte bei Media Pioneer erfahren? Abonnieren Sie kostenlos alle Logbuch-Einträge von Michael Bröcker im Pioneer Blog.